Weiblich- Wissbegierig – Wagemutig

Tübingens Töchter. Frauen an der Tübinger Universität im 20. Jahrhundert

Die Buchhandlung Gastl. Tübinger Geistesleben der 1950er- bis 1980-Jahre

Weiblich, wissbegierig und wagemutig waren sie alle: Die Doppelausstellung beleuchtet verschiedene weibliche Lebenswelten des akademischen Tübingen im 20. Jahrhundert.

TÜBINGER TÖCHTER zeigt, wie Frauen um 1900 begannen, sich die Tübinger Universität als Gesellschaftsraum und Lernort zu erschließen. Auf die erste Gasthörerin 1892 folgten ab 1904 auch einzelne regulär immatrikulierte Studentinnen. Diese schlossen sich wie ihre männlichen Kommilitonen bald zu Verbindungen zusammen. Zeitgleich bewegten sich sogenannte „Couleurdamen“ als Begleiterinnen und Tanzpartnerinnen in den Kreisen der männlichen Verbindungen. Bis zu den ersten Doktorandinnen und Hochschuldozentinnen sollten aber noch Jahrzehnte vergehen. Doch auch außerhalb der Universität nahmen Frauen am intellektuellen Austausch teil:

DIE BUCHHANDLUNG GASTL war das gemeinschaftliche Lebenswerk zweier Frauen. 1949 gründeten die belesene Buchhändlerin Julie Gastl und die promovierte Anglistin Gudrun Schaal eine Buchhandlung mit Schwerpunkt Geisteswissenschaften. Das Geschäft am Holzmarkt entwickelte sich zu einem Treffpunkt von Akademikern und Literaten. Zu ihren Freunden zählten das Ehepaar Bloch und der Lyriker Paul Celan. In zahlreichen gelehrten Diskussionen in der „Theologie“, einem der Verkaufsräume, übten die beiden Damen sogar Einfluss auf die Hochschulpolitik aus. Über drei Jahrzehnte hinweg verfolgten die Buchhändlerinnen mit Fachkenntnis und Willensstärke ihr Ziel: die richtigen Bücher an die richtigen Leser zu bringen.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem ArbeitsKreis Tübinger Verbindungen.

Quelle: https://www.tuebingen-info.de/tuebingen/event/detail/Weiblich-Wissbegierig-Wagemutig-Doppelausstellung-1389428 (5.6.2020)